ArtikelLife & StyleWeb & Communication

Der Wahlkampf ins Web verlagert

Barack Obama hat es in Amerika vorgemacht, deutsche Politiker ziehen nach. Der Wahlkampf und die Kommunikation mit Bürgern im Internet entwickelt sich zu einem immer wichtigeren Werkzeug für Politiker aller Parteien.

schaefer_guembel1

Die Entwicklungen in diesem Bereich dokumentiert netzpolitik.org regelmäßig in einer Kurzstudie. Dort wird die Verbreitung von Facebook-Seiten, Twitter-Accounts und Youtube-Videos der einzelnen Parteien und Fraktionen gezählt und ausgewertet. Für das Jahr 2008 stellt die Studie eine steigende Tendenz der Aktivität von Politikern im Web fest.

Hierbei zeigen besonders die kleineren Parteien FDP und Die Grünen mit Online-Auftritten bei Twitter und Facebook, sowie in Youtube-Videos das meiste Engagement. Kanzlerin Merkel dagegen beschränkt sich auf einen eigenen Video-Podcast im Web.

Besonderer Einsatz für Wählerstimmen ist auch beim hessischen Spitzenkandidaten der SPD für die Landtagswahlen zu erkennen. So hat sich Schäfer-Gümbel anscheinend den US-Wahlkampf als Vorbild genommen. Er twittert unter dem Synonym „tsghessen“ mit 1.100 Lesern fleißig, hält den Kontakt zum Wähler per Youtube-Podcast und füllt seine eigenen Facebook– und StudiVZ-Seiten.

Auch auf eine eher ungewöhnliche Form eines Interviews mit dem Blogger Robert Basic lies sich Schäfer-Gümbel heute morgen ein. Über Twitter beantwortete der Spitzenkandidat in 140 Zeichen die Fragen des Noch-Basicthinking-Bloggers. Unter anderem erklärte er auch die fiktive Person Ottilie, die er in vielen seiner Reden benennt und an der er ein Beispiel-Leben eines Menschen in Hessen unter dem Ministerpräsidenten Schäfer-Gümbel durchzuspielen versucht. Auch wenn es Ottilie natürlich nicht in der Realität gibt, erinnert mich diese Kunstfigur doch an den noch aus dem US-Wahlkampf bekannte Persönlichkeit „Joe der Klempner“, der für John McCain als Beispiel einer unter Obama leidenen Mittelschicht herhalten musste.

Eine Beurteilung des Interviews mit Schäfer-Gümbel ist bei Dirk Baranek zu lesen, mittlerweile twittert auch die SPD mehr oder weniger fleißig unter dem Nickname „WillyBrandtHaus“.

(Foto: Screenshot schäfer-gümbel.de)

Am Computer pauken

Previous article

Fotos nur noch mit Lachen

Next article

2 Comments

  1. Den Wahlkampf ins Web verlagert…

    Immer mehr Wahlkampf wird ins Internet verlagert. So steigt die Zahl der politischen Facebook-Seiten, der Twitter-Nutzer und der Youtube-Videos der Parteien und Politiker….

  2. […] den Bürgern wandern nun anscheinend kontinuierlich ins Internet ab. Wie schon am Anfang des Jahres dokumentiert wird der Einfluss des Internets als Informationsmedium für politische Themen vor allem bei der […]

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.