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Sind private Daten noch sicher im Internet?

Sind meine Daten sicher im Internet?In den letzten Wochen und Monaten haben uns immer neue Meldungen über staatlich legitimierte Ausspähaktionen aufhorchen lassen. Und zurecht fragen sich die Menschen, ob ihre privaten Daten im Internet ausreichend geschützt sind. Die einfache Antwort: Nein! In einer Beitragsreihe geben wir Tipps und Intergrundinfos zum Thema „Datensicherheit“.

Aktuell gleicht der Blick in die Nachrichten und Enthüllungen einem schlechten (oder guten?) Spionage-Film: Fast täglich erfährt man mehr und mehr über geknackte Verschlüsselungen, ausgespähte Hoster und abgehörte Telefone von Staatsoberhäuptern. So berichtet zum Beispiel der Spiegel, dass Kanada zusammen mit der NSA das brasilianische Energieministerium ausspioniert hat. Der kanadische Geheimdienst CSEC soll E-Mails, Website-Aufrufe, Telefonate, Handy-Nummern und sogar von Zielpersonen benutzte Handy-Modelle registriert haben, die im brasilianischen Bergbau- und Energieministeriums tätig sind.

Bei letzten Beispiel handelt es sich natürlich um Datenspionage auf internationaler Ebene. Doch was ist mit den Daten von privaten Personen? Wie jetzt auch „bekannt“ wurde, war auch Bundeskanzlerin Merkel jahrelang das Ziel amerikanischer Spionage. Auch wenn es viele noch mit Humor nehmen, wie zum Beispiel der Dänische Koch in seiner etwas anderen Chronik zur Späh-Affäre, bleibt eins gewiss: Wenn unsere (hochbezahlten) staatlichen Sicherheitsexperten es nicht einmal schaffen die Regierungschefin vor Spionage zu schützen, wie soll man dann als Privatperson seine eigenen Daten schützen?

Kryptopartys und das Misstrauen zu US-Internetgrößen

Als Ottonormalverbraucher hat man in der Regel nicht das nötige Fachwissen, um seinen Rechner und die Datenverbindung ausreichend zu schützen. Deswegen hat sich in der letzten Zeit der Trend zu Kryptopartys enorm verstärkt. Was vor wenigen Jahren noch als Hobby von cyberkriminellen Keller-Nerds verschrieen war, rückt immer mehr ins Licht der Öffentlichkeit. Auf diesen Partys treffen sich Menschen, die sich gegenseitig dabei helfen ihre Computer zu verschlüsseln und Tipps geben, wie man anonym und sicher im Internet surfen kann.

Die Deutschen jedenfalls werden immer misstrauischer, was die Sicherheit Ihrer Daten vor allem bei US-Unternehmen angeht. Das zeigt eine Studie Beratungsunternehmens Convios. Natürlich zurecht, denn Facebook und andere amerikanische Anbieter halten sich an das amerikanische Datenschutzgesetz, was den Namen eigentlich kaum verdient. Zudem unterliegen die Firmen dem „Patriot Act“, was bedeutet, dass sie sämtliche Nutzerdaten im „Notfall“ an die Behörden weitergeben müssen.

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Bild: (c) Convios

Bild: (c) Convios

 

Smartphone-Daten sichern

smartphone-secGerade Smartphones und Tablets sind bei der Datensicherheit gefährdet. Hier geht es nicht nur darum, dass Gespräche und SMS problemlos abgefangen werden können, sondern auch darum, dass private Informationen in falsche Hände geraten, wenn man das Gerät verliert.

Grundsätzlich gilt bei Smartphones: Alle Daten, die über das GSM-Netz versendet werden, was also Gespräche und Nachrichten betrifft, können abgefangen werden. Es gibt für 99% der Nutzer keine Möglichkeit diese Daten zu sichern. Allerdings kann man die des Datendiebstahl über die Datenverbindung minimieren. Ebenso kann man die Daten auf Smartphone und Tablet bei Verlust schützen. Dafür bieten die Hersteller eine Reihe von Apps an. Diese ermöglichen das Fernsperren der Telefone, sowie eine Standortbestimmung der verlorenen Geräte. Welche Möglichkeiten man hat, seine Daten auf dem Telefon zu schützen, haben wir in einem gesonderten Beitrag einmal näher beleuchtet:
So schützt man seine Daten im Internet – Teil 1: Smartphones

Anonym im Internet unterwegs

Daten im Internet anonymisierenWer im Internet surft, hinterlässt Spuren, sowohl im weltweiten Netz, wie auch auf dem eigenen Computer. Man kann seine Fingerabdrücke nicht zu Hundertprozent verschleiern, man kann es aber überaus neugierigen Webseitenbetreibern, Providern und anderen Datenschnüfflern schwer machen, die Spuren zurückzuverfolgen. Dafür stehen zum Beispiel Anonymisierungsdienste wie TOR oder JonDonym zur Verfügung. Diese leiten die eigenen Anfragen über einen oder mehrere Proxyserver um. Somit kann nur sehr schwer eine Verbindung zwischen dem eigentlichen Internet-Nutzer und der aufgerufenen Seite hergestellt werden.

Auch das anonyme Versenden von Emails über das Internet ist möglich. Dazu gibt es Anbieter, die sogenannte Wegwerf-Email-Adressen zur Verfügung stellen. Damit kann man sich in Foren anmelden oder Software registrieren, ohne dass an befürchten muss in Zukunft mit überquellen Postfächern voller Spam leben zu müssen. Zu guter Letzt gibt auch viele nützliche Addons für FireFox, Internet Explorer und Co. Diese ermöglichen das sichere Löschen des Cache und der Cookie, sowie der Historie und verhindern das Tracking durch verschiedene Internetseiten-Anbieter.

Wir haben die Anonymisierungsdienste, Remailer und verschiedene Addons für Browser hier unter die Lupe genommen:
So schützt man seine Daten im Internet – Teil 2: Anonym im Internet

Große Datenmengen sicher bewegen

iStock_000025755714XSmallAnonym im Internet zu surfen ist eine Sache, doch wie kann man größere Datenmengen sicher durch das WWW bewegen und vor allem speichern? Cloud-Dienste ermöglichen zwar den verschlüsselten Datentransfer, doch sind die Dateien in den meisten Fällen unverschlüsselt auf den Servern abgelegt. Verschiedene Verschlüsselungsdienste ermöglichen es, diese Daten auch auf den Cloud-Speichern  zu sichern. Hier haben sich vor allem drei Verschlüsselungsdienste hervorgetan, die für Privatanwender kostenlos sind.

Die Verschlüsselungssoftware beleuchten wir in diesem Beitrag:
So schützt man seine Daten im Internet – Teil 3: Online-Speicher

Ora und Meta: Konkurrenz für Google Glass?

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