News

Rückblick: 200 Jahre Völkerschlacht

Völkerschlacht 2013Zum 200jährigen Jubiläum der Völkerschlacht bei Leipzig sollte das Reenactment der Schlacht etwas ganz Besonderes werden. Voller Erwartung strömten rund 35.000 Besucher am vergangenen Sonntag auf das Gelände an der Markleeberger Weinteichsenke. Hier kommt ein Rückblick mit Bildern, Videos und Stimmen zum Thema.

Bereits im Vorfeld wurde über Sinn und Unsinn des Events diskutiert: Für die einen ist ein historisches Erlebnis, dass die Erinnerung an die Grausamkeit dieser Kriege wachhalten will, für die anderen ist ein unnötiges „Krieg spielen für große Jungs“, dass sogar „Völkerschlachtfest“ betitelt wurde.

Der Weg ist das Ziel…

Für viele Besucher begann der Frust am Sonntag schon bei der Anfahrt. Nach dem sie dem Chaos fehlorganisierten Zufahrten, überfüllter Busse und ungenügenden Parkmöglichkeiten entkamen und vielleicht den Weg entlang der verwirrenden Beschilderung fanden, wurde ihnen eine halbprofessionelle Show geboten, die zwar ein überwältigendes Spektakel entfachte, aber zum Beispiel mit frisch gewaschenen Kostümen und mangelnder Überzeugung der Darsteller dem historischen Event wieder viel vom Flair raubte. Ein paar schöne Impressionen gab es aber auf jeden Fall:

Bilder: © hzeesenboot/Flickr.com, b-chätzle/Flickr.com

Organisatorische Schwächen und ein Hitlergruß

Die Völkerschlacht gilt bis heute als eine der blutigsten, in der bis dato die meisten Opfer vielen. Doch davon war in der Inszenierung wenig zu sehen, es fehlte vielen an brutalen Szenen und erschreckenden Momenten, die nun mal zu einer Schlacht gehören. Für alle zart besaiteten Besucher mit Kindern vielleicht ein positiver Aspekt, nicht so aber für die zahlreichen Interessierten, die der Atmosphäre der Schlacht ein Stück weit einfühlen wollten. Von vielen Plätzen aus soll man wohl überhaupt kaum etwas mitbekommen haben, was bei diesem riesigen Schlachtfeld wenig überrascht. Stattdessen macht der Skandal um den angeblichen Hitlergruß eines Soldaten in der Presse die Runde, in dem Fall soll sogar bereits der Staatsschutz ermitteln.

Der Verband „Jahrfeier Völkerschlacht“ wird das Konzept wohl noch überarbeiten müssen und steht bis dahin in der öffentlichen Kritik. Unter den 6.000 Akteuren sind natürlich viele Laiendarsteller, denen letztlich aber einfach die Leidenschaft nicht anzumerken war. Ihre Leistung geht nun mehr auch in der Presse leider unter. So fand und findet die eigentliche Schlacht hinter den Kulissen statt. Weiterhin schieben sich die Verantwortlichen die Kritik von sich und beschuldigen den Nächsten. Selbst die Besucher, die zu spät und ohne Vorverkaufskarten losgegangen sind und ihren Aussichtsort nicht wechselten, sondern behalten wollten, seien mit Schuld am Desaster. Trotz aller Ausreden waren die Organisatoren in und um die Firma CWC-Pasemann mit diesem überwältigtem Aufgebot an Besuchern einfach überfordert. Konsequenzen für das nächste Jahr wurden bereits angekündigt. Dennoch lohnte sich die Jubiläumswoche für alle Beteiligten. Veranstalter, Hotels und Restaurants melden erfolgreiche Bilanzen.

MDR zeigt vierteilige „Nachrichtensendung direkt von der Front“

Wir hatten bereits darüber berichtet, dass der MDR das diesjährige Jubiläum der Völkerschlacht zum Medienevent macht. Wer die Sendungen der „TOP NEWS“ verpasst hat, kann diese hier anschauen:

Völkerschlacht überrollt Sachsen01 von dm_525d0ce81617c


Völkerschlacht überrollt Sachsen (2) von dm_525d0ce81617c


Völkerschlacht überrollt Sachsen (3) von dm_525d0ce81617c


Völkerschlacht überrollt Sachsen (4) von dm_525d0ce81617c

Fazit:
Es war richtig was los in und um Leipzig am „Völkerschlacht-Wochenende“. Auch wenn im Nachhinein die Gemüter an einigen Stellen hochgekocht sind, war es doch für viele Teilnehmer und Zuschauer ein schönes Event. Wer schon vor dem Reenactment der Schlacht dagegen war, wird es auch weiterhin bleiben – die Leistung der Organisatoren und Laiendarsteller, ohne die das Event seit Jahren nicht zu realisieren wäre, sollte das aber auf keinen Fall schmälern.

Quantencomputer – Bald kein Science-Fiction mehr?

Previous article

Smartwatch – Der zweite Versuch

Next article

2 Comments

  1. die organisation war ne katastrophe!!! wir wollten hin, sind dann aber wie viele andere auch wieder abgehauen. total frustrierend. im nächsten jahr könnt ihr euch das sparen

  2. Krieg spielen für große Jungs. Das bringt es wohl auf den Punkt. Ein völlige unnötiges Event. Geschichte hin oder her…

Schreibe einen Kommentar zu Uwe Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.