Shop 'til you dropTrend-Test

Im Test: Modescanner – Auf Shoppingtour mit dem Smartphone

mobile-modescanner-03-01Da läuft man ganz unbeschwert und nichts ahnend durch die Straßen und plötzlich sieht man es: DAS Outfit! Es gefällt einen direkt auf den ersten Blick und man will es unbedingt haben. Doch wo bekommt man das Teil? Man könnte natürlich einfach nachfragen, aber das wäre zu einfach. Viel raffinierter ist es heutzutage, ganz geschickt per App das gewünschte Produkt zu scannen…Doch halten die Apps momentan auch das, was Sie versprechen?

Der Teufel steckt im Detail
Auf der anderen Seite kann es durchaus irritierend sein, von wildfremden Menschen auf der Straße fotografiert zu werden, die dann – in ihr Handy vertieft – stumm weiterlaufen. Wem das passiert, der darf sich entweder über skurrile Mitmenschen wundern oder es als Kompliment verstehen, dass der eigene Modestil beeindruckt hat. Denn hinter der ganzen Sache könnte ein mobiler Modescanner stecken, der anhand der Aufnahme ähnliche Artikel aus einer Datenbank suchen soll. Die Programme erinnern in ihrer Vorgehensweise an Shazam, arbeiten jedoch mit differenzierteren Kriterien. Zum Teil sind daher die Ergebnisse auch eher überraschend. So kann sich die App zwar auf Farbe und Druckmotiv auf einem Shirt konzentrieren und entsprechend ähnliche Produkte suchen, oder aber nach Form und Schnitt richten. Außerdem sind die Fotos vorbeilaufender Passanten nicht immer eindeutig, zum Beispiel sind Teile der Jacke oder ein Arm im Weg, Licht und Schatten könnten als Muster fehlinterpretiert werden und auch eine rund-um-Ansicht ist nicht wirklich möglich. All das erschwert der App eine genau Identifikation der Kleidungsstücke. Jedoch orientieren sich die Entwickler nicht nur an exakten Treffern bei der Suche, sondern zielen vielmehr auf vergleichsweise ähnliche Produkte, die aus einem Sortiment mit Vertragspartnern geschöpft werden. Und schon sitzt der Kunde wieder in einer reizvollen Falle.

Viel Potential ist noch unangetastet
Obwohl sich bereits einige Unternehmen an ein solches Projekt gewagt haben, lassen die Resultate noch Wünsche offen. 2014 kamen die Apps ASAP54, INSPO und ZALANDO (alle verfügbar im AppStore und bei Google Play, Links siehe unten), die mit dem Entwicklerteam Picalike zusammen arbeiten, auf den Markt. Mit bis zu 10 Millionen Produkten von über 600 Händlern greift INSPO auf die größte Datenbank zu, was aber nicht automatisch die besseren Ergebnisse liefert. Im Gegenteil: Schon das Fotografieren wird zu Geduldsprobe, da das Programm sich immer wieder schließt und die aufgenommenen Fotos dabei verloren gehen. Bis dahin ist jeder Passant passé. Kurioserweise klappt es mit den vorgegebenen Bildern des Interfaces dann wieder ganz gut. Noch ist die App allerdings sehr auf Damenmode fixiert, doch Gründerin Yvonne Tesch gibt sich zuversichtlich, dank der optischen Anreize mehr und mehr Erfolge zu erzielen. Dabei kämpft auch sie wie ihre Konkurrenten mit der Problematik die manuellen Aufnahmen durch Algorithmen zuverlässig auszuwerten. Hinzukommt der subjektive Faktor: Für den einen ist die Form der Shorts wichtiger, für den anderen eher die Farbe. Materialien können natürlich nur erahnt werden. Und bei bei Schuhen wird es sogar noch komplizierten, da der Winkel eines Bildes oftmals nicht aussagekräftig genug ist.

Bislang bleiben die Angebote ein großes Sammelsurium an voreingestellten Artikeln. Einige wie zum Beispiel ASAP54 fordern obendrein noch den Zugriff auf Email- und Facebook-Accounts. Für die einen nur eine weitere Verkaufsmasche, für manche ein noch unausgereifter Versuch, heimliche Fotos von Passanten legitim zu machen und wieder andere warten noch vergeblich auf eine effektive Version. Und dank der ständig wechselnden Modesortimente sollten die Entwickler also noch eine Weile auf Trab gehalten sein. Immerhin sind sowohl aktuelle Trends gefragt als auch getragene Kleidung der vorherigen Saisons. Im besten Fall liefert der Modescanner eine gut sortierte Auswahl an Vorschlägen, die mit möglichst vielen der Attribute übereinstimmen. Anschließend wird auf den verfügbaren Shop verwiesen, wo das Objekt des Begehrens erstanden werden kann. Vielleicht heißt es also schon bald: Zeig mir, was du trägst, und ich zeig dir, wo ich dich kaufen kann…

ASAP54
ASAP54_screen3322x572
ASAP54_screen2322x572
ASAP54_screen322x572
ASAP54 laden für…
AppStore: https://itunes.apple.com/de/app/asap54/id728530735?mt=8
Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.asap54.android

INSPO
inspo_screen01

inspo_screen02

inspo_screen03
INSPO laden für …
AppStore: https://itunes.apple.com/de/app/inspo-style-search-app.-create/id921494295?mt=8
Andoid: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.codeisthenewblack.inspostyleapp

ZALANDO
zalando_appscreen01
AppStore: https://itunes.apple.com/de/app/zalando-shopping/id585629514?mt=8
Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.zalando.mobile

Bilder: © ASAP54, INSPO, Zalando

Sponsored Video: Exklusive Extras im Audi S line style

Previous article

Shopping Trends: Unentschlossene, Fashion Victims & Einkaufsmuffel

Next article

Comments

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.