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iBeacon: Die aufregendsten Start-Ups aus Deutschland – Teil 2

shopnow„Viele Kunden nutzen ihr Smartphone im Geschäft, um beispielweise online Preise zu vergleichen. Mit standortbezogenen Coupons, kontextueller Werbung oder maßgeschneiderten Produktempfehlungen in Verbindung mit Indoor-Navigation im Geschäft können lokale Geschäfte der mobilen Konkurrenz die Stirn bieten und für den Kunden zur bequemen Option schlechthin werden.“ Das sagte vor kurzem Bernd Gruber, Gründer und COO vom österreichischen iBeacon-Start-Up indoo.rs, in einem Interview mit Locationinsider. Das zeigt, wie groß die Chancen der iBeacon-Technologie sind. Wir haben für euch hier nach Teil 1 einen Teil 2 der aufregendsten Start-Ups aus Deutschland in Sachen iBeacon zusammengestellt.

Minodes

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Erst Ende März 2014 schickte die Berliner Firmenschmiede Project A sein neues Projekt realytics unter dem Namen Minodes an den Start. Das junge Start-Up will sich als „erster europäischer Anbieter einer analysebasierten Plattform zur Optimierung der Flächenproduktivität und des Marketings für den Stationärhandel“ etablieren. Ganz vereinfacht gesagt, hat sich das junge Unternehmen Offline-Analytics und Kunden- bzw. Marketinganalyse auf die Fahnen geschrieben. Zu den Unternehmen, die man mit den Lösungen ansprechen will, gehören natürlich vor allem Handelsunternehmen. Firmengründer Christian Eggert sagte dazu jetzt in einem Interview: „Wir helfen unseren Partnern dabei, ihre Flächenbesucher und Kunden noch besser zu verstehen und dadurch ihre Flächenproduktivität zu steigern. Insgesamt wird dadurch das Einkaufserlebnis verbessert und unsere Partner können sich erfolgreicher im sich weiter verschärfenden Marktumfeld positiv abheben. Wir sind mehr als ein „Google Analytics für die Offline-Welt“, sondern bieten ein Produkt, das jederzeit umsetzbare und auf die Branche individuell zugeschnittene Antworten liefert.“ Das Ziel des jungen Unternehmens ist es, Kundenanalyse und Marketing eines Unternehmens in einem System zu integrieren und dabei in drei Stufen vorzugehen: Den Kunden verstehen, das Marketing messen, um dann im dritten Schritt neue Kauferlebnisse für den Kunden zu schaffen. Im letzten Step kommt dann auch endlich die iBeacon-Technologie zum Einsatz. Die Sache hat eben nur einen Haken: Der Kunde muss eben auch die entsprechende App auf seinem mobilen Gerät installiert und aktiviert haben. Dann gäbe es einen Vorteil für den Käufer und den Verkäufer gleichermaßen, wie Eggert dem Wall Street Journal erklärte: „Wenn ein Kunde zum Beispiel immer wieder um eine Playstation herumschleicht, kann der Händler speziell ihm beispielsweise einen Gutschein anbieten.“ Bei Minodes arbeitet man daran, genau diese Akzeptanz des Users zu erforschen und seine Bedürfnisse zu bedienen.

Sensorberg

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Dieses Start-Up ist derzeit in aller Munde in iBeacon-Welt. Das junge Berliner Unternehmen um die beiden Gründer Alexander Oelling und Robert Peschke „entwickelt auf Basis der iBeacon-Technologie eine energie- und kostensensitive Lösung für den interaktiven Dialog zwischen Kunden und Unternehmen.“ Sensorberg hilft Unternehmen dabei, ihre iBeacons in das mitgelieferte Mobile Client System zu integrieren. Es liefert selber die nötigen Hardwarekomponenten, wie eben zum Beispiel die benötigten iBeacons, und es stellt sicher, dass die Informationen auch zielgerichtet den Kunden erreichen, der gerade vor dem entsprechenden Beacon steht oder daran vorüberläuft. Sensorberg bietet also Location Service von A bis Z an. Für das lokale Geschäft bedeutet diese Lösung mehr Traffic und damit auch ein größeres Potential, den Käufer gezielt zu erreichen. Der Kunde bekommt eine speziell auf ihn und das Produkt zugeschnittene Information geliefert und wird dank der Indoor-Navigation auch im Geschäft selbst zu weiteren interessanten Angeboten geleitet. Die Technologie der Berliner wandelt die Nummer, die der iBeacon im Umkreis von rund 30 Metern aussendet, mithilfe eines Software-Codes, der in die firmeneigene App integriert werden kann, in eine richtige, für den Kunden lesbare Information.

Shopnow

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Das von Oliver Diekmann ins Leben gerufene Start-Up will die lästigen Papiergutscheine abschaffen und seine User für das belohnen, was sie nach Meinung der App-Entwickler sowieso am Liebsten tun: Shoppen. Um sich eine Prämie zu sichern, muss der User sich ein teilnehmendes Geschäft in seiner Stadt suchen und erhält oft schon beim Betreten des Shops, also sobald er sich in Reichweite des im Laden platzierten iBeacons befindet, Bonuspunkte für die spätere Prämie auf seinem Smartphone gutgeschrieben. Zudem gibt es Scan-Aktionen, bei denen der User die Barcodes umworbener Produkte scannen muss, wofür es natürlich wieder Punkte gibt. Damit ein Produkt nicht beliebig oft gescannt werden kann, ist es nur möglich, das gleiche Produkt einmal am Tag zu erfassen. Jeden Tag werden dem User neue Produkte zum Scannen vorgeschlagen. Die meisten Punkte gibt es natürlich für einen fotografierten Kassenbon, der belegt, dass man dieses Produkt auch wirklich gekauft hat. Natürlich gibt es auch Prämienpunkte für das Teilen der gerade ausgeführten Aktion in einem sozialen Netzwerk, also bei Facebook und Co., oder für das Versenden per Mail. Der Vorteil für die User im System des zur Axel Springer Ideas-Gruppe gehörenden Unternehmen Shopnow ist also der, dass er keine herumflatternden Gutscheine mehr in der Tasche hat und keine Bonuskartensammlung mehr in der Geldbörse hat.

Yoints

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Ähnlich wie bei Shopnow funktionieren auch die App und das Punktesystem für Prämien bei Yoints. Hier muss man allerdings nicht mal etwas kaufen, sondern es gibt schon für das Betreten des Shops und für das Scannen der Barcodes Punkte. Als besonderen Clou preisen die Macher um den Hamburger Firmengründer Sarik Weber ihre in Eigenregie entwickelten und gebauten „yBeacons“ an. Damit will man den Kunden, also den Shop-Betreibern, themenübergreifende Betreuung und weiterführende Serviceleistungen aus einer Hand bieten. Die yBeacons versenden, sobald der Kunde das Geschäft betritt, eine vom Händler vordefinierte Push-Nachricht und er erhält zusätzlich natürlich die Bonuspunkte, die er später in eine Prämie umtauschen kann. Weber pries sein System laut beyond-print.de so an: „Die iBeacon-Technologie hält viele Möglichkeiten für den deutschen Markt bereit. Gerade in Verbindung mit clever gestalteten Apps verfügen iBeacons über ein gewaltiges Potenzial. Dem Einzelhandel eröffnen sich dadurch zahlreiche neue Wege zur wirtschaftlich sinnvollen Kundenansprache.“

Das war sie also, unsere Reihe zu den aufregendsten Start-Ups der iBeacon-Szene in Deutschland. Wir bleiben für euch natürlich weiter an diesem Thema dran und beobachten, ob aus dem derzeitigen Hype wirklich ein ernst zunehmendes und mächtiges Marketingtool heranwächst.

Bilder: © Minodes, Sensorberg, Shopnow, Yoints

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