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Völkerschlacht Jubiläum wird zum Medienevent

In wenigen Wochen jährt sich die Völkerschlacht zum 200ten Mal. Aus diesem Grund wird es neben der fast schon traditionellen nachgestellten Schlacht, auch eine ganz neue Form der Berichterstattung geben: Der MDR wird „live“ von der Völkerschlacht vom 14. bis 17. Oktober berichten – so als fände sie gerade statt.

Kriege sind selten ein Grund für gute Nachrichten. Vielmehr erleben wir hier unsagbares Leid und Gräueltaten, die die Beobachter schocken und auch die Beteiligten selbst oftmals traumatisiert zurücklassen … doch oftmals ist es so, dass das Säbelrasseln auch und gerade mit einer wahren Propagandaschlacht einhergeht.

Was also wäre, wenn die modernen Medien und (Kriegs) Berichterstatter bereits die Schlachtfelder der Antike belauscht oder aber die großen Konflikte in Europa kommentiert hätten? Deren gab es leider viele. Zu viele, in die auch unsere unmittelbare Heimat involviert war. Allen voran die große Völkerschlacht bei Leipzig, die im Oktober 1813 wütete, weit über eine halbe Million Soldaten und ein gutes Dutzend Völker auf den Plan rief. Ein Blutbad, das bis heute in den Geschichtsbüchern thematisiert wird: „In dieser wichtigsten Schlacht des Befreiungskrieges gegen die napoleonische Fremdherrschaft brachten die zahlenmäßig überlegenen verbündeten Heere der Österreicher, Preußen, Russen und Schweden Napoleon Bonaparte die entscheidende Niederlage bei“, wissen die Autoren aus den Geschichtsbüchern zu berichten, während der MDR von einer „blutigen Romantik“ spricht.

Blutige Romantik und Medienevent

So nämlich heißt eine Sonderausstellung, die derzeit im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden gezeigt wird und mit mehr als 500 Exponaten die Befreiungskriege gegen Napoleon thematisiert. Eine Epoche, die, so die Veranstalter, von viel Gewalt und unendlichem Leid geprägt wurde.
Besucher können sich davon bis zum 16. Februar selbst ein Bild machen. Denn die Schau zeigt auch, welche Schicksale mit dieser Befreiung verknüpft waren und welche Orte von den Schlachten, Plünderungen und Drangsalen besonders betroffen waren. Denn letztendlich kennen Kriege, das wissen wir alle, nur Verlierer, mögen auch Siege noch so gefeiert und Helden und Befreier im Nachhinein heroisiert werden!
„In der Schlacht wurden von den rund 600.000 beteiligten Soldaten 92.000 getötet oder verwundet“, zieht Wikipedia denn auch eine grausige Bilanz. Eine Bilanz, die auch der MDR unter dem Motto „Geschichte live: Die Völkerschlacht erleben“ aufgreift und, nach 200 Jahren, aufarbeiten will. Dazu ist unter anderem vom 14. bis 17. Oktober jeweils von 19.50 Uhr eine Nachrichtensendung drüber geplant, als ob diese historische Schlacht ein brandaktuelles Event wäre.

Was für viele einfach ein nettes Medienevent ist, kann man getrost auch als eine moderne Geschichtssendung bezeichnen. Es wird über bis dato größte Schlacht der Weltgeschichte mit Mitteln der modernen Nachrichtentechnik „live“ berichtet – und bringt somit Authentizität und Spannung in längst vergangene und höchstens auf Bildern und Zeichnungen nachempfundene historische Ereignisse. Außerdem stellt sich da noch ein moralischer Aspekt: Was wäre, wenn Kriegsberichterstatter einmal nicht aus Afghanistan oder Bagdad berichten, sondern der Krisenherd im eigenen Land liegt!? Wissen wir wirklich und allzeit zu schätzen, dass wir in einer friedvollen Zeit und schon Jahrzehnte ohne Kriege und Not leben?

Natürlich werden wir hier auf dem Trend Blog das Event im Auge behalten und weiterhin darüber berichten.

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2 Comments

  1. […] bereits auf das diesjährige Jubiläum der Völkerschlacht bei Leipzig und dem damit verbundenen Medienevent des MDR berichtet. Aus diesem Anlass möchten wir heute noch auf ein Gedenkmünzsatz hinweisen, der […]

  2. […] hatten bereits darüber berichtet, dass der MDR das diesjährige Jubiläum der Völkerschlacht zum Medienevent macht. Wer die […]

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