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„Grünes Spielzeug“ – Trend oder Etikettenschwindel?

Wollen Firmen heute etwas erfolgreich vermarkten werden gerne mal die Schlagworte „Bio“ oder „Öko“ auf die Verpackung gedruckt. Die Spielzeuge sollen besonders nachhaltig produziert sein. Doch was ist dran? Ökospielzeug im Trend oder alles Etikettenschwindel?

Viele werden sich bestimmt noch an die Ökoversuche der Handyhersteller erinnern, oder an die Querschläger aus der Autobranche. Hier sei mal nur der Citroen C-Cactus erwähnt oder das LG GD510 Pop. Beides nicht von sonderlichem Erfolg gekrönt.

Bei Lebensmitteln hingegen hat sich „Bio“ etabliert. Wie sieht es aber nun mit „grünem“ Spielzeug aus? Natürlich gibt es Hersteller, die umweltbewusst produzieren und sich damit einen Nischenmarkt gesichert haben, doch das ist die absolute Minderheit. Die aktuell laufende Spielzeugmesse in Nürnberg hat dieses Jahr das Motto „toys go green“

Interessant dabei sind Ergebnisse der Studien die im Rahmen der Messe in Auftrag gegeben wurden. Deren Ergebnissen zu Folge ist den Verbrauchern die Nachhaltigkeit wichtiger als die Marke…. und sogar als der Preis. Viele würden bis zu 10 Prozent mehr bezahlen, wenn das Spielzeug umweltbewusst produziert werden würde. Doch selbst die Verantwortlichen der Studie haben Bedenken. So gibt Studienautorin Nicole Koschate – Marketingprofessorin an der Universität Erlangen-Nürnberg – zu bedenken: „Konsumenten und Händler haben noch kein umfassendes Verständnis von Nachhaltigkeit.“ Auch Fachmann Hans-Jürgen Resas kritisiert: „Da wird im Moment ein ganz großes Thema gekocht, aber keiner weiß so genau, worum es geht. Weniger als ein Prozent der Hersteller weltweit hat in irgendeiner Form irgendetwas mit Nachhaltigkeit zu tun.“

Größtes Problem ist aber das sogenannte „Green Washing“ welches wie in den schon erwähnten anderen Branchen betrieben wird. Da bekommt die Barbie ein Hemdchen aus organisch angebauter Baumwolle, was dann natürlich ganz groß geschrieben wird. Das die Puppe selbst aber keineswegs umweltfreundlich produziert wird, fällt dahingegen ins Hintertreffen.

Wie es mit der Nachhaltigkeit in der Spieleindustrie bestellt ist, zeigt ganz deutlich der erste verliehene „Green Toys Award“ der Spielwarenmesse . Dieser ging an Playmobil für ein Produkt, dass zu 100 Prozent aus Plastik besteht. Der Grund für die Verleihung: Die Spielidee. Die Kinder müssen mit Solar & Co. selbst ein Ökosystem mit Sauerstoff, Nahrung und Energieversorgung aufbauen.

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