Shop 'til you drop

Weihnachtsgeschäft: Vorsicht vor den Tricks des Handels

finanzierung_cyberportOb Smartphone, edler Tablet PC oder Riesen Plasma TV, längst haben die Händler „aufgerüstet“ und ihre Läden und Regale fürs Weihnachtsgeschäft fein geputzt … wobei teure Geschenke, auch bei klammer Kasse, der neue Trend zu sein scheint. Jedenfalls finden wir allenthalben Prospekte, in denen – unter eingängigen Slogans – für so genannte „0 Prozent-Finanzierungen“ mobil gemacht wird.

Manch einer könnte sich, derart zu einem Kauf verleitet, noch weiter überschulden; zudem drohe die Gefahr, dass viele, ganz allmählich, den Überblick über ihre Kredite und Forderungen verlieren, wenn Kaufen und Schulden machen plötzlich so leicht scheinen.

Vergleichen und Kleingedrucktes sorgfältig durchlesen!
Auch sollte man(n), bzw. Frau, trotz Super-Finanzierungs-Schnäppchen, die Preise stets sorgfältig vergleichen. Man könnte argwöhnen, dass da auch manch überteuertes Gerät im Regal steht – dass durch die Finanzierung sozusagen „bezahlbar“ wird. Denn schließlich müssten die Händler ihre Gewinnspanne ja irgendwie erreichen.

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Auch die Verbraucherzentralen zeigen sich skeptisch und mahnen dazu, auf jeden Fall die genauen (Kredit) Modalitäten zu erfragen, da selbst vermeintliche „0 Prozent-Finanzierungen“ oftmals mit versteckten Kosten, wie Bearbeitungs- und / oder Kontoführungsgebühren daher kommen. Auch könnte es durchaus sein, dass der Abschluss einer Restschuldversicherung zur Pflicht wird. Also effektiv bedeutet „0 Prozent-Finanzierung“ nicht gleich Verkaufspreis auf X Monate gerechnet – das wäre ja zu schön um wahr zu sein!

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Das Nachrichtenmagazin Die Welt ging daher bereits 2011 davon aus, dass sich derartige Finanzierungsangebote nur selten lohnen, „denn zu verschenken hat auch der Händler nichts!“ Radiorur.de sieht  hier gar eine Mogelpackung und warnt davor, dass schon so mancher von einem verlockenden und gut klingenden Angebot getäuscht wurde:
Die Null-Prozent-Finanzierung sei nicht unbedingt billiger, als der klassische Ratenkauf, „nur werden die Zinsen bei der Null-Prozent-Finanzierung oft schon in der Rate selbst untergebracht“, zitiert man hier die Dürener Verbraucherzentrale. Das Produkt werde damit trotzdem teurer, als wenn man es woanders direkt zum Vollpreis kaufen würde.

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Mündige Verbraucher?
Zum Glück zeigen sich auch viele Verbraucher vorsichtig. Nur Bares sei Wahres und so sind viele Deutsche der Meinung, dass ihnen ein Geschenk, dass noch gar nicht bezahlt ist, kein gutes Gefühl macht. Außerdem wirft es die Frage auf, wie das wohl sei, wenn ein Elektronikartikel schon kaputt, die Raten, „dank“ megalanger Laufzeit, aber womöglich noch gar nicht abgezahlt sind … doch der Trend und die Tendenz, Kunden zu einem voreiligen Kauf zu (ver-)locken, scheint im Versandhandel wie auch bei den Händlern vor Ort offensichtlich gegeben.

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Ja, es gäbe durchaus jene geschulten Verkäufer, die als erstes einmal ein super teures TV-Gerät für satte 8.000 Euro (nur, um mal zu zeigen, was der Markt so hergibt) aus dem Hut zaubern. Denn nach einem solchen „Verankerungs-Trick“ (wie Psychologen diese Masche nennen) würde uns dann ein immer noch sehr kostenintensives Gerät plötzlich wie ein echtes Schnäppchen erscheinen …

Ein Fallbeispiel

Wenn wir die Kosten nun mal gegenüberstellen: Kaufen wir nun ein Elektronikgerät, ob Haushalt- oder Unterhaltung, sei hier mal egal, werden wir mit einer Null-Prozent-Finanzierung aus dem Ladengeschäft, nie so günstig kommen, wie mit einem Angebot aus dem Internet. Zum Vergleich wählen wir mal den Samsung WD906P4SAWQ/EG. Ladenpreis bei Medimaxx: 899,- Euro. Da wir natürlich auch eine Anlieferung benötigen, sofern wir nicht über einen Transporter verfügen, kommen noch einmal 50 Euro Lieferkosten oben drauf = Gesamtkosten 949,- Euro. Das Gerät ist aktuell bei Amazon für 792,10 Euro erhältlich. Lieferung inklusive. Ersparnis = 156,90 Euro. Ebenso versuchen viele Einzelhändler den Kunden im Rahmen der Finanzierung auch noch eine unnütze Garantie aufzuschwatzen. Wer hier gutgläubig ist oder nur schwer „Nein“ sagen kann, zahlt noch einmal mehr für das Gerät.

Nun kauft man keine Waschmaschine, weil man gerade nichts anderes vor hat. Doch wenn es um Luxusanschaffungen, wie Fernseher, Spielekonsolen oder sonstiges geht, sollte man immer von einer Finanzierung absehen. Denn es ist unnütz rausgeworfenes Geld.

Was lernen wir daraus? Händler sind nicht der liebe Weihnachtsmann, und auch in der Hektik des Weihnachts-Shoppings dürfen wir unseren Verstand niemals ausschalten! Die tolle Digitalkamera, ein edler Camcorder oder ein neues TV-Gerät mit Mega-Bildschirm: Jetzt locken viele vermeintliche Schnäppchen, die vom Handel auch gerne finanziert werden … Experten raten uns Verbrauchern dennoch dazu, auf der Hut zu sein!

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