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Sprießen bald 3D Onlinedruckereien aus dem Boden?

3D Drucker sind einer der großen Technik-Trends der heutigen Zeit. Mit diesen Geräten lassen sich aus einem je nach Technik mehr oder weniger beliebigen Ausgangsmaterial nach digitalen Vorlagen materielle Gegenstände herstellen.

Seit wenigen Jahren gibt es Modelle, die für Privatleute erschwinglich sind, und die Befürworter der Technologie wittern bereits eine Revolution der industriellen Produktion. Die preisgünstigen Geräte sind jedoch nur sehr eingeschränkt für den Druck nützlicher Gegenstände geeignet. Bisher taugen sie allenfalls zum Ausdruck von Plastik-Spielzeug und einfachen Dekorationsgegenständen.

Online-3D-Druck: Brückentechnologie vor der Revolution?

Eine Alternative zum 3D-Drucker in den eigenen vier Wänden stellen 3D-Onlinedruckereien dar. Während Onlinedruckereien bereits zum Alltag gehören, sind 3D-Onlinedruckhäuser erst auf dem Vormarsch. Bei diesen Dienstleistern kann sich jeder Interessierte eigene individuell gestaltete 3D-Gegenstände ausdrucken lassen, und das auf Profi-Geräten in hoher Qualität. Gedruckt werden können sowohl eigene als auch von 3D-Druck-Datenbanken wie Thingiverse heruntergeladene Designs. Per Post werden die fertigen Gegenstände dann an den Kunden verschickt.

Bereits heute gibt es mehrere 3D-Onlinedruckereien mit unterschiedlichen Zielgruppen. Der größte Anbieter für Privatleute ist das niederländische Unternehmen Shapeways, das 2012 die erste Million gedruckter Objekte vermelden konnte und inzwischen erfolgreich auf den US-Markt expandiert hat. Shapeways und der französische Konkurrent Sculpteo setzen auf die Einbindung der Community von 3D-Druck- und 3D-Modelling-Enthusiasten, der so genannten Maker. So können bei beiden Anbietern eigene Designs auf einem Marktplatz verkauft werden. Auf Profis und den Prototyping-Bereich fokussiert ist der US-Anbieter Redeye, während der künstlerisch-kreative Bereich von i.Materialise aus Belgien angesprochen werden soll.

Auch in Deutschland bieten mit Fabberhouse und Makeyourproduct bereits 3D-Druck-Anbieter ihre Leistungen an. Während Makeyourproduct sich auf professionelle Kunden wie Industriedesigner und Architekten spezialisiert hat, versucht Fabberhouse 3D-Druck auch an den Otto-Normal-Bürger zu bringen.

Die Zukunft des 3D-Drucks

Bisher stehen einer weiteren Verbreitung des 3D-Drucks neben der Beschränktheit der erschwinglichen Modelle noch weitere Hindernisse entgegen. So ist die Bedienung der 3D-Drucker noch recht umständlich. Zwar gibt es Desktop-Programme, die auch von Laien zur Steuerung der 3D-Drucker eingesetzt werden können, wenn die Designs vorgefertigt aus dem Internet heruntergeladen werden. Sollen selbst eigene Modelle designt werden, sind Normalbürger mit der dafür notwendigen CAD-Software meistens überfordert. Auch der Preis der per 3D-Drucker hergestellten Gegenstände – egal ob per Online-Dienst oder zuhause – ist meist höher als der von vergleichbaren Produkten aus industrieller Fertigung.

Von der Benutzerfreundlichkeit der Software und der Preisentwicklung wird es abhängen, ob der 3D-Druck den Durchbruch in den Mainstream schafft oder nur eine Modeerscheinung bei Technikbegeisterten bleibt. Doch die Maker-Community schläft nicht: Schon gibt es Web-Apps, mit denen man einfach digitale 3D-Modelle im Baukastensystem zusammenstellen kann. Auch gibt es Ideen, um etwa mit dem Recycling von Kunststoffen oder Bio-Plastik günstigere Materialkosten zu erreichen. Bei einer weiteren Herausforderung, der Integration von elektronischen Komponenten in 3D-Designs, gibt es ebenfalls Fortschritte. So können einige 3D-Drucker bereits mit leitenden Materialien umgehen.

Es kann also sein, dass die 3D-Druck-Revolution doch noch eintrifft. Online-3D-Druckereien könnten dann eine Brückentechnologie darstellen: Sie könnten die notwendige Druckqualität und konkurrenzfähige Preise bieten, bis die Technik tatsächlich für den Heimbereich ausgereift ist. Neben den Onlinedruckereien könnten außerdem Community-Modelle wie Fab Labs, in denen zum Selbstkostenpreis 3D-Drucker gemietet werden können, zur Verbreitung der Technologie beitragen.

 

Bild: (c) Pirate3D

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