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Vom Aschenputtel zum Musical-Star Volume 2

Was macht eine 74-jährige, mollige Arbeitslose mit zerzausten Haaren bei einer englischen Casting-Show? Natürlich, sie kommt unter dem herabsetztenden Gelächter des Publikums herein, kündigt unter dem immer noch abwertenden Gesichtsausdrücken der Jury-Mitglieder ihren Song an und fängt an zu singen. Doch dann, schon beim ersten Ton der Schottin tobte  plötzlich der Saal und die Erstaunung der Jury war fast greifbar.susan_boyle

Soweit ganz herzerwärmend, aber irgendwie werde ich das komische Gefühl eines Deja Vus nicht los. Da war doch was, richtig er flimmerte kurz vor dem Google-Handy millionenfach über die Bildschirme Deutschlands in einer ergreifenden T-Mobile-Werbung. Paul Potts füllt mittlerweile Hallen, hat vernünftige Zähne und die Euphorie ist merklich abgeflacht.

Trotzdem war es exakt das selbe englische Showformat in dem nun der Schottin Susan Boyle eine ähnliche Vorstellung gelang. Auch sie wurde als graue Maus ausgelacht, um dann auf die Tränendrüse des gesamten Publikums zu drücken. Doch nicht nur das anwesende Publikum und die Jury konnte ihrem Erstaunen freien Lauf lassen, mittlerweile durften dies auch die bereits 37 Millionen Zuschauer, die Teil der multimedialen Vermarktung rund um dieses moderne Märchen wurden. Auch die meisten Print- und Online-Redaktionen kamen um diese herzergreifende Story nicht drumherum.

Nach mehrmaligem Sehen des Clips werde ich allerdings auch ein anderes Gefühl nicht los. Das einer inszenierten PR-Aktion nämlich, wenn Boyle sich nämlich mittlerweile – fast wie im Drehbuch niedergeschrieben – der gesamten Boulevard-Maschine ohne mit der Wimper zu zucken hingibt und von Aufnahmen in der Privatwohnung bis zu diversen Interviews alles mitmacht.

Meinungen und Kommentare hierzu sind natürlich herzlich erwünscht, wer sich dieses Spektakel bisher entgehen lassen hat, der findet das komplette Video bei Youtube. (Einbetten leider deaktiviert, Screenshot: Youtube)

Wie riecht eigentlich so ein Männersender?

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2 Comments

  1. Genau das selbe habe ich auch gedacht. Schade das es zu wenige merken!
    Danke.

  2. mist, ich wollte noch folgendes vorhergehendes Zitat anbringen: „inszenierte PR-Aktion“

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